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5. Von Fürth nach Nürnberg kommt man auf der Staats-
st x a jj e, mit der Staatsbahn, der Lndwigsbahn, der
Straßenbahn und dem Kanal.
a) Verkehr — Verkehrsmittel.
b) Zahlreiche guteverkehrswege begünstigen den Handel.
C. Anwendung (und zur Konzentration).
1 ü b n n g s f r a g e n und Aufgaben: Mit der Zeit ändert
sich das Aussehen der Ortschaften (Nachweis I) — Kirchenschmuck in
alter Zeit. — Welchen Nutzen hatte der Neichswald für die Nürn-
berger früher, welchen jetzt? u. s. w.
2. Naturkunde: Die Biene.
3. Lesebuch: „Der Bauernknabe in der Stadt" von Castelli.
4. Aufsatz:
a) D e r S ch u s s e r b u b e v o n Nürnberg.
b) Die Kuniguudeulinde.
c) Eppelein von Gailingen.
ä) Der N n ß k a s p a r.
Ein Bauer, der durch Nahrungssorgen zum Trunk und an den
Bettelstab gekommen war, schlief einst in einer kalten Silvesternacht
am Biberg ein und wäre da sicher erfroren, wenn ihn nicht ein Mann
in Jägertracht aus dem Schlaf gerüttelt hätte. Ihm erzählte er sein
ganzes Elend und der Jäger zeigte sich bereit ihm zu helfen, aber
nnter der Bedingung, daß er Schweigen beobachte. Das versprach
nun der Bauer und vermaß sich sogar zu schwöreu, er wolle des
Tenfels werden, wenn er auch nur ein Sterbenswörtlein davon er-
zähle. Der Jäger hieß ihn nun heimgehen und in der nächsten
Mitternacht solle er von seinem Nußbaum Nüsse pflücken, die sich
alle in Gold verwandeln würden Das konnte der Bauer nicht
glauben. Der Jäger war aber im Augenblick verschwunden und mit
ihm des Bauern Rausch, dem jetzt die ganze Sache recht seltsam vor-
kam. In der folgenden Nacht wollte er doch den Versuch machen,
ob sich das angeratene Mittel bewähre. Und wirklich, er konnte es
nicht glanben: Die Nüsse, die er pflückte, waren von lauterem Golde!
Jetzt war plötzlich das Ende aller Sorgen und Not gekommen. Er
verkaufte nach und nach feine Nüsse bei einem Goldschmied in Nürn-
berg, bezahlte feine Schulden, ward ein reicher Mann und lebte Herr-
lich und in Freuden. Die Nachbarn, die ihm neidisch waren, hätten
nur zu gern gewußt, woher der Kaspar all das Geld bekomme Aber
er log ihnen vor, er habe eine große Elbfchaft gemacht. Mit seinem
Weibe war er indes nicht so leichten Kanfes fertig; diese wollte es
um jeden Preis erfahren. Und endlich war der Kaspar so uuvor-
sichtig seinen Schwnr zu vergessen und seinem Weib, um nur Ruhe
Geographie von Bayern. ?
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Vi. An Lie Heimal 8es Wams.
A.darbietung.
Wir wollen die Heimat des Mains besuchen.
1. Ins Korbmachertand.
Wohin geht die Reise? — Was wird man dort machen? Allerlei
Korbwaren. — Was für Körbe hat man bei uns in Gebrauch?
Trag-, Hand-, Reise-, Blumenkörbe. — Woraus find diese Sacheu
gefertigt? Weideu — Neune andre Dinge, die aus Weideu her-
gestellt werden köuueu! Blumentische, Zeitungshalter, Büchergestelle,
Notenstander.—Wo wachsen in nnsrer Gegend Weiden? Schwabach-
slnß, Nadlersbach, Rednitz! — Was für eine» Bodeu verlangt die
Korbweide, weil wir sie immer in der Nähe des Wassers finden?
Feuchten Boden. — Wo werde» wir die Weidepflanznngen des Korb-
macherlandes zu sucheu haben? Am Main. — Laßt uns nun die
Reise zu den Korbmachern antreten!
a) Bon Bamberg aus wanderu wir mainanfwärts. Zu unsrer
Rechten erheben sich Jnraberge. Ausläufer der Haßberge dräugeu
sich an das andre Ufer heran. Wir kommen an die Mündung der
Baun ach und Jtz, welche von Norden zum Maine eilen. Bald
taucht vor nnsren Blicken das frenndliche Städtchen Staffelstein
auf, überragt von dem wie eine gewaltige Treppenstaffel schroff zum
Main abfallenden Staffelb erg. Wie die Mauern einer Burg-
ruiue steigen die Kalkfelsen empor. Der Staffelberg ist der höchste
der Juraberge. —Ziemlich beschwerlich ist der Aufstieg. Warum? —
Ein Wegweiser zeigt uns den Steig „zur Klause". Was das wohl
sein mag? — Ein Häuschen, halb in den Berg hineingebaut, steht
vor uns, nebenan ein Kirchlein. In Mönchstracht kommt nus eiu
älterer Mann entgegender Einsiedler vom Stafselberg. Mit Stolz
zeigt er uns in feinem Häuschen wohlgeordnete Sammlungen. Es sind
meist Versteinerungen von Tieren, die vor langer Zeit hier gelebt.
Sie siud alle vom Staffelberg. Was sagteu wir auf der Altenburg
von seiner Form? Sargdeckel. — Ihr seht, viel erstorbenes
Leben ruht in seinem Schoß. — Einsiedelmann führt uus au deu
Rand des Berges. Welch' wunderbare Aussicht! Tief unten
das Silberband des Mains, an seinen Usern Staffel st ein und
Lichtenfels, drüben aufsteigeud aus dem Bucheuivald Schloß Bauz,
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Extrahierte Ortsnamen: Nadlersbach Main Bon_Bamberg Maine Staffelstein Main Staffelberg Stafselberg Staffelberg Altenburg Mains Bucheuivald_Schloß
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wenn in einer Gegend Hopfen gedeihen soll? Am besten ist es für die
Hopfenpflanze, wenn die Abhänge der Berge gegen Süden, Südosten
und Südwesten geneigt sind, so daß der Hopfen einerseits gegen die
rauhen Nord- und Ostwinde geschützt ist, andrerseits von der Sonne
viel beschienen werden kann. Auch verlangt der Hopfen einen tief-
gründigen, fruchtbaren Boden. Will also der Landmann ein Stück Acker-
land in eine Hopfenanlage umwandeln, so muß er dasselbe sehr tief
umgraben, von allen Steinen befreien und reichlich mit Dünger ver-
sehen. Im Herbst legt er dann Stocksprossen, sog. Fechser, von der
besten Hopfensorte in die Erde. Im nächsten Frühjahre erscheinen die
ersten schwachen Triebe, die der Landmann an kurzen Stäben anbindet.
Aber noch darf er keine Ernte erhoffen. Im dritten Jahre endlich
kommen stärkere Ranken zum Vorschein und der Bauer muß die ein-
zelnen Hopfenstöcke mit langen Stangen versehen. Von den Ranken
läßt er nur die drei schönsten stehen. Diese ranken sich wie die Bohnen
(aber in entgegengesetzter Richtung) an der Stange empor. Aber be-
ständig muß der Landmann nachscheu und muß die Reben an den
Stangen mit Binsen oder Stroh anbinden, damit sie sich nicht von den
Stangen entfernen. In manchen Gegenden trifft man in Hopfengärten
statt der Hopfenstangen sog. Drahtanlagen an. Über dem Hopfen-
garten befindet sich ein Balkengerüst, an welchem oben Drähte wagrecht
gezogen sind An jeder Hopfenpflanze steckt ein knrzer Pfahl, von dem
eine Schnur bis hinauf zum Draht gezogen ist. Hier ranken sich die
Reben au der Schnur in die Höhe. Haben die Hopfenreben das Ende
der Stangen oder Schnüre erreicht, so ist für den Hopfenbauern eine
Zeit der Ruhe, aber auch eine Zeit banger Sorge gekommen. Wird
feine Pflanzung von den Hopfenschädlingen und Hopfenkrankheiten ver-
schont bleiben? Wird die Stangen- oder Drahtanlage den heftigen
Gewitterstürmen des Sommers stand halten? Wird der Hopfen richtig
„anfliegen", d. h. werden sich die Blüten richtig ansetzen? Im
Sommer endlich erscheinen zur Freude des Bauern die Blüleu in großer
Zahl. Der September ist die Zeit der Hopfenernte. Man schneidet die
Reben nahe am Boden ab, streift sie von der Stange, bindet sie in
Büschel und schafft sie nach Hause. Dort ist alt und jung damit be-
fchästigt, die weiblichen Fruchtzapfen, die man Dolden oder Trollen,
nennt, abzupflücken. Diese sind von gelblich-grüner Farbe und
werden durch herzförmige Schuppen gebildet, welche iu kleinen Wärzchen
oder Drüsen das Hopfenbitter enthalten. Die gepflückten „Dolden"
werden in luftigen Räumen zum Trocknen ausgebreitet; daher haben
die Hänser in Hopfengegenden meist sehr hohe Giebel mit 4—5 Böden
übereinander, die mit vielen Dachöffnungen versehen sind. In neuerer
Zeit wird das Trocknen des Hopfens in eigens dazu errichteten Hopfen-
darren besorgt. Die getrockneten Dolden werden in großen Säcken fest-
getreten und in den Handel gebracht. Der Preis des Hopfens ist in
den verschiedenen Jahren sehr schwankend: der Zentner kostet manchmal
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- 104 —
dann auf der andren Seite und die einzelnen Stifte verlassen
die Maschine.
Schreibfertig ist nun der Bleistift wohl, aber noch nicht ver-
fand fähig; an seinem hölzerneu Kleide ist noch allerhand zu richten.
Dieses wird uoch vollständig glatt gemacht (Schachteln genannt,
weil das früher durch Schachtelhalme geschah), dann poliert, hierauf
wieder au den Stirnen abgeschliffen und endlich im Zeichners aale
gestempelt und gezeichnet. Erst jetzt ist der Bleistift fix und
fertig; in Dutzenden gebunden und .grosweise in Schachteln verpackt,
tritt er mm seine Reise in die weite Welt an.
Bearbeitet nach Ulsch, Stötzner und Grundscheid.
7. Korbmach er ei.
Schickt sich deine Mutter oder die Köchin an den Markt zu be-
suchen und Einkäufe zu machen, so ist sie zumeist auf die Mithilfe
eines Strauches angewiesen, der am Ufer nnfrer Gewässer seinen
Standort hat und dessen unscheinbarem Strünke alljährlich viele saftige
Zweige entsprießen. Du keunst diese nützliche Pflanze und weißt, wie
sie der Hausfrau wichtige Dienste leistet. Es ist die Weide, deren
dünne Nuten zur Herstellung von Korbwaren aller Art verwendet
werden. Dein Großvater sitzt vielleicht in einem Lehn stuhl, zu
dessen Herstellung man Weidenruten brauchte, schmaucht fein Pfeifchen
und liest die Zeitung, die in ein Weidengeflecht eingespannt ist.
Da unten wird im Sonnenschein dein Brüderlein oder Schwesterlein
spazieren gefahren; den Korb des Kind erwagens hat der Weiden-
stranch bilden helfen. Und so weißt du selbst eine Menge von Gegen-
ständen anzugeben, zu deren Herstellung man die Zweige des nütz-
liehen Gewächses benötigt. Oder hast du noch nie die Auslage einer
K o r b w a r e u h a u d l u u g angesehen?
Auf Spaziergäugeu lernten wir die Weidenpflanze kennen. Sie
ist der ständige Begleiter des N adl er s b a ch es. Auch an vielen
andren feuchten Stellen des Schwabach- und Rednitztales wächst sie.
Willst du sie aber massenhaft sehen, so lade ich dich ein, mich auf
eiuer Reise ins Korbmacherland zu begleiten.
Da fahren wir mit der Eisenbahn nach Bamberg und dann das
liebliche Maintal hinauf. Ausgedehnte Weidenpflanzungen,
sowie brännlich aussehende Ruten, die in der Nähe einiger Eisenbahn-
stationen zum Trocknen ausgebreitet auf großem, hölzernem Rost
liegen, sind sichere Anzeichen dafür, daß in dieser Gegend Korbwaren
hergestellt werden.
Selten verwendet man die ganzen Zweige. Meist werden sie
zuuächst entrindet und dann getrocknet. Beim Schälen zieht man die
saftreichen Ruten durch eine elastische hölzerne oder eiserne Zange (Klemme)
und löst die geplatzte Rinde mit den Händen ab. Nach dem Schälen
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schlichtet werden. Es wurde mittels einer Bürste eine Art Klei ster
auf die gespannten Fäden gestrichen. Waren alle diese Geschäfte erfüllt,
so konnte man bald wieder das lustige Klappern des Geschirrs, das
hin- und hersausende Schiffchen und das Schußgarn liefernde, immer
surrende Spulrad höreu.
9. Vom Flachs.
Der Flachs ist eine wetterharte Pflanze, die viel Kälte zu er-
tragen vermag. Da er zu seiner Entwicklung nur etwa einer Zeit von
100 Tagen bedarf, so kann er auch in solchen Gegeudeu augebaut
werdeu, die eiueu sehr langen Winter und einen ganz kurzen Sommer
habeu, wie dies beispielsweise iu der Fichtelgebirgsgegend der Fall ist.
Hier begnügt er sich mit dem magersteu Boden.
Ende April geht der Landmann mit dem Saattuche hinaus auf
deu Acker um Leinsamen zu säeu. Nach kurzer Zeit erscheinen die
winzigen Flachspfläuzcheu, die sich rasch bis zu einer Höhe von etwa
60 cm entwickeln. Bald prangt das Flachsfeld in eiuem herrlichen
himmelblauen Blütenschmuck. Aus deu Blüteu entwickeln sich erbfen-
große Früchte, die man Kapseln nennt. Sie sind kugelrund und ent-
halten in vielen Fächern den Sameu. Aus demselben wird auf der
Ölmühle Leinöl gepreßt, das zur Malerei und als Heilmittel ver-
wendet wird. Die Rückstände beim Ölfchlagen geben als Leinkuchen
ein gutes Viehfutter.
Eude Juli, noch ehe der Same völlig reif ist, werden die Flachs-
pflänzchen mit der Wurzel aus dem Boden ausgezogen, man sagt, der
Flachs wird gerauft oder gerisfeu. Um die Sameukapfelu von
den Pflanzen zu trennen, werden sie in der Scheune durch einen
eisernen Kamm, Riffel genannt, gezogen oder g e ri f fe l t,_ Da es
nun vor allen Dingen darauf ankommt an den Flachsstengeln die
wertvollen Bastfasern von den holzigen Teilen zu befreien, so sncht
man eine Fäulnis herbeizuführen. Zu diefem Zwecke breitet man den
Flachs auf Wiesen oder Stoppelfeldern aus und läßt ihn wochenlang
im Regen und Tau liegeu. In manchen Gegenden legt man den
Flachs bündelweise in stehendes oder langsam fließendes Wasser, bis
die Fäulnis eingetreten ist. Es entsteht dabei ein sehr widriger Geruch,
der das Waffer so schlecht macht, daß die Fische darin sterben. Sind
alle holzigen Teile der Flachsstengel zerstört, dann ist der Flachs ge-^
röstet. Hierauf werden die Stengel an der Sonne oder in eigens
dazn gebauten Darröfen, die wegen Fenersgefahr in einsam außerhalb
der Ortschaften stehenden Häuschen sich befinden, getrocknet oder
gedörrt. Nun wird der getrocknete Flachs auf die Flachsbreche ge-
bracht und aeb ro ch err; dabei fallen die spröden Holz- und Rinden-
teilchen zur tz.rde. Uuett aber' doch noch viele Holzstückchen an den
Bastfasern hangen geblieben sind, muß der Flachs auf die Hechel ge-
bracht und gehechelt werden. Hiedurch werden auch die langen
Anhang.
a) Kulturöitder.
1 Blattgoldind nstrie.
Ein bedeutender Industriezweig in Mittelsraukeu (Schwabach,
Fürth, Nürnberg) ist die Blattgoldschlägerei. Der Goldschläger bezieht
das reine Gold in Stangen oder gewalztem Gold, das Kilo zu zirka
2809 Ji. Dasselbe wird von ihm in Tiegeln aus hessischer Tonerde
geschmolzen und zur Erreichung der gewünschten Farbe (orange,
rot, grün oder zitron) mit mehr oder weniger Kupfer oder Silber-
legiert. Nach dem Erkalten wird diese Legierung geschmiedet,
zu Bändern gewalzt, geglüht und in quadratsörmige Stücke vou
3 cm Seitenlänge geschnitten. In dieser Form wird das Metall
zwischen Pergamentblättchen gelegt, etwa 400 Blatt auseiuander
und mit einem Hammer von 20—24 Pfnnd Gewicht geschlagen
(„gequetscht"). Siud die einzelnen Blättchen viermal so groß ge-
schlagen, als sie eingelegt wurden, was etwa 40—50 Minuten Zeit
erfordert, so werden sie herausgenommen, in vier Teile ge-
schnitten und nun iu die sog. Forme» „eingelegt". Eine solche
„Form" besteht ans 12 — 1400 Häutchen, die ans einem Ochsendarm
hergestellt werden. Zwischen je 2 Häutchen kommt ein Goldblättchen,
worauf die „Form" so lange geschlagen wird, bis die Blättchen wiederum
das Vierfache ihrer vorherigen Ausdehnung erreicht haben. Der ganze
Vorgang (die Goldblättcheu heransnehmeu, in vier Teile schneiden,
einlegen und wieder schlagen) wird so oft wiederholt, bis die Gold-
blättchen fo dünn geworden find, daß sie sich zum Vergolden eignen.
Um sich eiue Vorstellung machen zu können, wie dünn das Gold ge-
schlagen wird, sei folgendes erwähnt: Ans einem Stückchen Gold
von der Größe eines Zehnmarkstückes werden . 300 Goldblättchen
ä 7225 qmm geschlagen, d i. eiue Goldfläche vou über 2 qm. Ist
das Gold düun, d. i. fertig gefchlagen, so kommt es in die Hände
der „Einlegerinnen", welche die Goldblättchen beschneiden und zum
Versand iu Büchleiu (ä 25 Blatt) aus Goldseidenpapier einlegeu.
Das fertige Blattgold wird von Malern, Vergoldern und Buchbinder»
zu verschiedenen Zwecken verwendet, z. B. zum Vergolden mancher
Kirchengeräte, zur Anfertigung vou Inschriften auf Grabsteinen, von
Firmenaufschriften, Etiketten k. (Nb.! Znm „Vergolden" von Nüsfen
für den Weihnachtsbaum wird nicht echtes Gold, sondern „Metall"
^Messinglegiernng^ verwendet.)
— 170 —
der rauhen Jahreszeit war die ganze Anlage mit Tannen- und
Fichtenreisig oder auch mit Stroh sorgsam verwahrt. Das herrliche
Bild jedoch, das die in den langgestielteu, fünflappigen Blättern ver-
steckten Tranben zur Herbsteszeit boten, hat gewiß jedes Menschen Auge
eutzückt. Wer am Hause die Nebe pflegt, will die süßen Traubeu
geuießeu. Soll jedoch Wein erzeugt werdeu, so siud größere Au-
lageu nötig, wie wir sie oberhalb Schweinfurt, um Würzburg
und Klingenberg sahen, Weinberge oder Weingärten genannt.
Auf deu vor rauheu Winden geschützten, nach Südeu stark geneigten
Hang fallen die Sonnenstrahlen während der Mittagszeit nahezn senk-
recht und auch morgens und abeuds vermögen sie die licht- und wärme-
liebende Pflanze zu erreiche«. Damit dies um so leichter geschehe,
sind die Stöcke in Reihen angepflanzt, deren Entfernung sich nach
dein Nebsatz (der betreffeudeu Weiugattuug), aber auch nach dem
Bodeu richtet. Dieser muß locker seiu, da die Wurzel tief in die
Erde einzudriugeu strebt.
Der Wingert sweiugarten, Weinberg) erfordert kräftige
Düngung und sorgfältigste Bearbeitung. Das ist eine schwere
Aufgabe für den Winzer (Weinzieher, Weinbauer, Weingärtner); er
muß den Dung mittels Butten in den Weinberg bringen. Da heißt
es oft stundenlang mit schwerer Last auf dem Rücken viele schmale
Steinstufen hiuau- und hinabsteigen. So geht es auch, weuu ein
Gewitterregen zuweilen die beste Erde mit fortgeuommeu und auf der
am Fnße des Berghanges vorüberführenden Straße angeschwemmt hat.
Mancher Schweißtropfen wird da vergossen, wenn die Sonne glühend
heiß niederbrennt.
Viel Mühe muß der Wiuzer im Frühjahre auf das Anbinden
der Neben verwenden. Er schlägt Psähle ein und befestigt die des
Haltes bedürftigen Nuten. — Im Winter war der graubrauue
Nebeustamm mit der abblätternden, zerrissenen Borke durch Erde und
Düuger geschützt; die elastischen Nuten hatte man umgebogen und
ebenso verwahrt.
Währeud sich die am Naude grob gesägten Blätter und die
kleinen gelbgrünen, wohlriechenden Blütendöldchen entwickeln, muß
immer wieder nachgesehen werden, ob nicht verheerende Insekten, wie
Ameisen, Käfer oder gar die Neblaus in den Weinberg eingedrungen
sind, oder ob nicht etwa die Pflanzen von einer Krankheit bedroht
werdeu. Wenn im September die etwas bereiften, grünen, gelblichen,
roten oder fchwarzblancn Beeren den Weinstock zieren, stellen sich für
dieselben Liebhaber aus der Vogelwelt eiu, wie Stare, Krammets-
vögel und das kecke Spatzenvolk. An Feinden fehlt es also nicht.
Inmitten der Weinberge stehen kleine Häuschen für die Wächter, die
mit der Flinte diese Eindringlinge bis anfs Blnt verfolgen. Bedenken
wir noch, daß eine kalte Frühjahlsnacht oder andauernder Regen die
Hoffnung auf eine gnte Ernte vernichten kann, so dürfen wir dem
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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