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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Maingebiet - S. 65

1908 - Schwabach : Schreyer
— 65 — 5. Von Fürth nach Nürnberg kommt man auf der Staats- st x a jj e, mit der Staatsbahn, der Lndwigsbahn, der Straßenbahn und dem Kanal. a) Verkehr — Verkehrsmittel. b) Zahlreiche guteverkehrswege begünstigen den Handel. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1 ü b n n g s f r a g e n und Aufgaben: Mit der Zeit ändert sich das Aussehen der Ortschaften (Nachweis I) — Kirchenschmuck in alter Zeit. — Welchen Nutzen hatte der Neichswald für die Nürn- berger früher, welchen jetzt? u. s. w. 2. Naturkunde: Die Biene. 3. Lesebuch: „Der Bauernknabe in der Stadt" von Castelli. 4. Aufsatz: a) D e r S ch u s s e r b u b e v o n Nürnberg. b) Die Kuniguudeulinde. c) Eppelein von Gailingen. ä) Der N n ß k a s p a r. Ein Bauer, der durch Nahrungssorgen zum Trunk und an den Bettelstab gekommen war, schlief einst in einer kalten Silvesternacht am Biberg ein und wäre da sicher erfroren, wenn ihn nicht ein Mann in Jägertracht aus dem Schlaf gerüttelt hätte. Ihm erzählte er sein ganzes Elend und der Jäger zeigte sich bereit ihm zu helfen, aber nnter der Bedingung, daß er Schweigen beobachte. Das versprach nun der Bauer und vermaß sich sogar zu schwöreu, er wolle des Tenfels werden, wenn er auch nur ein Sterbenswörtlein davon er- zähle. Der Jäger hieß ihn nun heimgehen und in der nächsten Mitternacht solle er von seinem Nußbaum Nüsse pflücken, die sich alle in Gold verwandeln würden Das konnte der Bauer nicht glauben. Der Jäger war aber im Augenblick verschwunden und mit ihm des Bauern Rausch, dem jetzt die ganze Sache recht seltsam vor- kam. In der folgenden Nacht wollte er doch den Versuch machen, ob sich das angeratene Mittel bewähre. Und wirklich, er konnte es nicht glanben: Die Nüsse, die er pflückte, waren von lauterem Golde! Jetzt war plötzlich das Ende aller Sorgen und Not gekommen. Er verkaufte nach und nach feine Nüsse bei einem Goldschmied in Nürn- berg, bezahlte feine Schulden, ward ein reicher Mann und lebte Herr- lich und in Freuden. Die Nachbarn, die ihm neidisch waren, hätten nur zu gern gewußt, woher der Kaspar all das Geld bekomme Aber er log ihnen vor, er habe eine große Elbfchaft gemacht. Mit seinem Weibe war er indes nicht so leichten Kanfes fertig; diese wollte es um jeden Preis erfahren. Und endlich war der Kaspar so uuvor- sichtig seinen Schwnr zu vergessen und seinem Weib, um nur Ruhe Geographie von Bayern. ?

2. Das Maingebiet - S. 98

1908 - Schwabach : Schreyer
Vi. An Lie Heimal 8es Wams. A.darbietung. Wir wollen die Heimat des Mains besuchen. 1. Ins Korbmachertand. Wohin geht die Reise? — Was wird man dort machen? Allerlei Korbwaren. — Was für Körbe hat man bei uns in Gebrauch? Trag-, Hand-, Reise-, Blumenkörbe. — Woraus find diese Sacheu gefertigt? Weideu — Neune andre Dinge, die aus Weideu her- gestellt werden köuueu! Blumentische, Zeitungshalter, Büchergestelle, Notenstander.—Wo wachsen in nnsrer Gegend Weiden? Schwabach- slnß, Nadlersbach, Rednitz! — Was für eine» Bodeu verlangt die Korbweide, weil wir sie immer in der Nähe des Wassers finden? Feuchten Boden. — Wo werde» wir die Weidepflanznngen des Korb- macherlandes zu sucheu haben? Am Main. — Laßt uns nun die Reise zu den Korbmachern antreten! a) Bon Bamberg aus wanderu wir mainanfwärts. Zu unsrer Rechten erheben sich Jnraberge. Ausläufer der Haßberge dräugeu sich an das andre Ufer heran. Wir kommen an die Mündung der Baun ach und Jtz, welche von Norden zum Maine eilen. Bald taucht vor nnsren Blicken das frenndliche Städtchen Staffelstein auf, überragt von dem wie eine gewaltige Treppenstaffel schroff zum Main abfallenden Staffelb erg. Wie die Mauern einer Burg- ruiue steigen die Kalkfelsen empor. Der Staffelberg ist der höchste der Juraberge. —Ziemlich beschwerlich ist der Aufstieg. Warum? — Ein Wegweiser zeigt uns den Steig „zur Klause". Was das wohl sein mag? — Ein Häuschen, halb in den Berg hineingebaut, steht vor uns, nebenan ein Kirchlein. In Mönchstracht kommt nus eiu älterer Mann entgegender Einsiedler vom Stafselberg. Mit Stolz zeigt er uns in feinem Häuschen wohlgeordnete Sammlungen. Es sind meist Versteinerungen von Tieren, die vor langer Zeit hier gelebt. Sie siud alle vom Staffelberg. Was sagteu wir auf der Altenburg von seiner Form? Sargdeckel. — Ihr seht, viel erstorbenes Leben ruht in seinem Schoß. — Einsiedelmann führt uus au deu Rand des Berges. Welch' wunderbare Aussicht! Tief unten das Silberband des Mains, an seinen Usern Staffel st ein und Lichtenfels, drüben aufsteigeud aus dem Bucheuivald Schloß Bauz,

3. Das Maingebiet - S. 160

1908 - Schwabach : Schreyer
— 160 — wenn in einer Gegend Hopfen gedeihen soll? Am besten ist es für die Hopfenpflanze, wenn die Abhänge der Berge gegen Süden, Südosten und Südwesten geneigt sind, so daß der Hopfen einerseits gegen die rauhen Nord- und Ostwinde geschützt ist, andrerseits von der Sonne viel beschienen werden kann. Auch verlangt der Hopfen einen tief- gründigen, fruchtbaren Boden. Will also der Landmann ein Stück Acker- land in eine Hopfenanlage umwandeln, so muß er dasselbe sehr tief umgraben, von allen Steinen befreien und reichlich mit Dünger ver- sehen. Im Herbst legt er dann Stocksprossen, sog. Fechser, von der besten Hopfensorte in die Erde. Im nächsten Frühjahre erscheinen die ersten schwachen Triebe, die der Landmann an kurzen Stäben anbindet. Aber noch darf er keine Ernte erhoffen. Im dritten Jahre endlich kommen stärkere Ranken zum Vorschein und der Bauer muß die ein- zelnen Hopfenstöcke mit langen Stangen versehen. Von den Ranken läßt er nur die drei schönsten stehen. Diese ranken sich wie die Bohnen (aber in entgegengesetzter Richtung) an der Stange empor. Aber be- ständig muß der Landmann nachscheu und muß die Reben an den Stangen mit Binsen oder Stroh anbinden, damit sie sich nicht von den Stangen entfernen. In manchen Gegenden trifft man in Hopfengärten statt der Hopfenstangen sog. Drahtanlagen an. Über dem Hopfen- garten befindet sich ein Balkengerüst, an welchem oben Drähte wagrecht gezogen sind An jeder Hopfenpflanze steckt ein knrzer Pfahl, von dem eine Schnur bis hinauf zum Draht gezogen ist. Hier ranken sich die Reben au der Schnur in die Höhe. Haben die Hopfenreben das Ende der Stangen oder Schnüre erreicht, so ist für den Hopfenbauern eine Zeit der Ruhe, aber auch eine Zeit banger Sorge gekommen. Wird feine Pflanzung von den Hopfenschädlingen und Hopfenkrankheiten ver- schont bleiben? Wird die Stangen- oder Drahtanlage den heftigen Gewitterstürmen des Sommers stand halten? Wird der Hopfen richtig „anfliegen", d. h. werden sich die Blüten richtig ansetzen? Im Sommer endlich erscheinen zur Freude des Bauern die Blüleu in großer Zahl. Der September ist die Zeit der Hopfenernte. Man schneidet die Reben nahe am Boden ab, streift sie von der Stange, bindet sie in Büschel und schafft sie nach Hause. Dort ist alt und jung damit be- fchästigt, die weiblichen Fruchtzapfen, die man Dolden oder Trollen, nennt, abzupflücken. Diese sind von gelblich-grüner Farbe und werden durch herzförmige Schuppen gebildet, welche iu kleinen Wärzchen oder Drüsen das Hopfenbitter enthalten. Die gepflückten „Dolden" werden in luftigen Räumen zum Trocknen ausgebreitet; daher haben die Hänser in Hopfengegenden meist sehr hohe Giebel mit 4—5 Böden übereinander, die mit vielen Dachöffnungen versehen sind. In neuerer Zeit wird das Trocknen des Hopfens in eigens dazu errichteten Hopfen- darren besorgt. Die getrockneten Dolden werden in großen Säcken fest- getreten und in den Handel gebracht. Der Preis des Hopfens ist in den verschiedenen Jahren sehr schwankend: der Zentner kostet manchmal

4. Das Maingebiet - S. 164

1908 - Schwabach : Schreyer
- 104 — dann auf der andren Seite und die einzelnen Stifte verlassen die Maschine. Schreibfertig ist nun der Bleistift wohl, aber noch nicht ver- fand fähig; an seinem hölzerneu Kleide ist noch allerhand zu richten. Dieses wird uoch vollständig glatt gemacht (Schachteln genannt, weil das früher durch Schachtelhalme geschah), dann poliert, hierauf wieder au den Stirnen abgeschliffen und endlich im Zeichners aale gestempelt und gezeichnet. Erst jetzt ist der Bleistift fix und fertig; in Dutzenden gebunden und .grosweise in Schachteln verpackt, tritt er mm seine Reise in die weite Welt an. Bearbeitet nach Ulsch, Stötzner und Grundscheid. 7. Korbmach er ei. Schickt sich deine Mutter oder die Köchin an den Markt zu be- suchen und Einkäufe zu machen, so ist sie zumeist auf die Mithilfe eines Strauches angewiesen, der am Ufer nnfrer Gewässer seinen Standort hat und dessen unscheinbarem Strünke alljährlich viele saftige Zweige entsprießen. Du keunst diese nützliche Pflanze und weißt, wie sie der Hausfrau wichtige Dienste leistet. Es ist die Weide, deren dünne Nuten zur Herstellung von Korbwaren aller Art verwendet werden. Dein Großvater sitzt vielleicht in einem Lehn stuhl, zu dessen Herstellung man Weidenruten brauchte, schmaucht fein Pfeifchen und liest die Zeitung, die in ein Weidengeflecht eingespannt ist. Da unten wird im Sonnenschein dein Brüderlein oder Schwesterlein spazieren gefahren; den Korb des Kind erwagens hat der Weiden- stranch bilden helfen. Und so weißt du selbst eine Menge von Gegen- ständen anzugeben, zu deren Herstellung man die Zweige des nütz- liehen Gewächses benötigt. Oder hast du noch nie die Auslage einer K o r b w a r e u h a u d l u u g angesehen? Auf Spaziergäugeu lernten wir die Weidenpflanze kennen. Sie ist der ständige Begleiter des N adl er s b a ch es. Auch an vielen andren feuchten Stellen des Schwabach- und Rednitztales wächst sie. Willst du sie aber massenhaft sehen, so lade ich dich ein, mich auf eiuer Reise ins Korbmacherland zu begleiten. Da fahren wir mit der Eisenbahn nach Bamberg und dann das liebliche Maintal hinauf. Ausgedehnte Weidenpflanzungen, sowie brännlich aussehende Ruten, die in der Nähe einiger Eisenbahn- stationen zum Trocknen ausgebreitet auf großem, hölzernem Rost liegen, sind sichere Anzeichen dafür, daß in dieser Gegend Korbwaren hergestellt werden. Selten verwendet man die ganzen Zweige. Meist werden sie zuuächst entrindet und dann getrocknet. Beim Schälen zieht man die saftreichen Ruten durch eine elastische hölzerne oder eiserne Zange (Klemme) und löst die geplatzte Rinde mit den Händen ab. Nach dem Schälen

5. Das Maingebiet - S. 167

1908 - Schwabach : Schreyer
— 167 — schlichtet werden. Es wurde mittels einer Bürste eine Art Klei ster auf die gespannten Fäden gestrichen. Waren alle diese Geschäfte erfüllt, so konnte man bald wieder das lustige Klappern des Geschirrs, das hin- und hersausende Schiffchen und das Schußgarn liefernde, immer surrende Spulrad höreu. 9. Vom Flachs. Der Flachs ist eine wetterharte Pflanze, die viel Kälte zu er- tragen vermag. Da er zu seiner Entwicklung nur etwa einer Zeit von 100 Tagen bedarf, so kann er auch in solchen Gegeudeu augebaut werdeu, die eiueu sehr langen Winter und einen ganz kurzen Sommer habeu, wie dies beispielsweise iu der Fichtelgebirgsgegend der Fall ist. Hier begnügt er sich mit dem magersteu Boden. Ende April geht der Landmann mit dem Saattuche hinaus auf deu Acker um Leinsamen zu säeu. Nach kurzer Zeit erscheinen die winzigen Flachspfläuzcheu, die sich rasch bis zu einer Höhe von etwa 60 cm entwickeln. Bald prangt das Flachsfeld in eiuem herrlichen himmelblauen Blütenschmuck. Aus deu Blüteu entwickeln sich erbfen- große Früchte, die man Kapseln nennt. Sie sind kugelrund und ent- halten in vielen Fächern den Sameu. Aus demselben wird auf der Ölmühle Leinöl gepreßt, das zur Malerei und als Heilmittel ver- wendet wird. Die Rückstände beim Ölfchlagen geben als Leinkuchen ein gutes Viehfutter. Eude Juli, noch ehe der Same völlig reif ist, werden die Flachs- pflänzchen mit der Wurzel aus dem Boden ausgezogen, man sagt, der Flachs wird gerauft oder gerisfeu. Um die Sameukapfelu von den Pflanzen zu trennen, werden sie in der Scheune durch einen eisernen Kamm, Riffel genannt, gezogen oder g e ri f fe l t,_ Da es nun vor allen Dingen darauf ankommt an den Flachsstengeln die wertvollen Bastfasern von den holzigen Teilen zu befreien, so sncht man eine Fäulnis herbeizuführen. Zu diefem Zwecke breitet man den Flachs auf Wiesen oder Stoppelfeldern aus und läßt ihn wochenlang im Regen und Tau liegeu. In manchen Gegenden legt man den Flachs bündelweise in stehendes oder langsam fließendes Wasser, bis die Fäulnis eingetreten ist. Es entsteht dabei ein sehr widriger Geruch, der das Waffer so schlecht macht, daß die Fische darin sterben. Sind alle holzigen Teile der Flachsstengel zerstört, dann ist der Flachs ge-^ röstet. Hierauf werden die Stengel an der Sonne oder in eigens dazn gebauten Darröfen, die wegen Fenersgefahr in einsam außerhalb der Ortschaften stehenden Häuschen sich befinden, getrocknet oder gedörrt. Nun wird der getrocknete Flachs auf die Flachsbreche ge- bracht und aeb ro ch err; dabei fallen die spröden Holz- und Rinden- teilchen zur tz.rde. Uuett aber' doch noch viele Holzstückchen an den Bastfasern hangen geblieben sind, muß der Flachs auf die Hechel ge- bracht und gehechelt werden. Hiedurch werden auch die langen

6. Das Maingebiet - S. 157

1908 - Schwabach : Schreyer
Anhang. a) Kulturöitder. 1 Blattgoldind nstrie. Ein bedeutender Industriezweig in Mittelsraukeu (Schwabach, Fürth, Nürnberg) ist die Blattgoldschlägerei. Der Goldschläger bezieht das reine Gold in Stangen oder gewalztem Gold, das Kilo zu zirka 2809 Ji. Dasselbe wird von ihm in Tiegeln aus hessischer Tonerde geschmolzen und zur Erreichung der gewünschten Farbe (orange, rot, grün oder zitron) mit mehr oder weniger Kupfer oder Silber- legiert. Nach dem Erkalten wird diese Legierung geschmiedet, zu Bändern gewalzt, geglüht und in quadratsörmige Stücke vou 3 cm Seitenlänge geschnitten. In dieser Form wird das Metall zwischen Pergamentblättchen gelegt, etwa 400 Blatt auseiuander und mit einem Hammer von 20—24 Pfnnd Gewicht geschlagen („gequetscht"). Siud die einzelnen Blättchen viermal so groß ge- schlagen, als sie eingelegt wurden, was etwa 40—50 Minuten Zeit erfordert, so werden sie herausgenommen, in vier Teile ge- schnitten und nun iu die sog. Forme» „eingelegt". Eine solche „Form" besteht ans 12 — 1400 Häutchen, die ans einem Ochsendarm hergestellt werden. Zwischen je 2 Häutchen kommt ein Goldblättchen, worauf die „Form" so lange geschlagen wird, bis die Blättchen wiederum das Vierfache ihrer vorherigen Ausdehnung erreicht haben. Der ganze Vorgang (die Goldblättcheu heransnehmeu, in vier Teile schneiden, einlegen und wieder schlagen) wird so oft wiederholt, bis die Gold- blättchen fo dünn geworden find, daß sie sich zum Vergolden eignen. Um sich eiue Vorstellung machen zu können, wie dünn das Gold ge- schlagen wird, sei folgendes erwähnt: Ans einem Stückchen Gold von der Größe eines Zehnmarkstückes werden . 300 Goldblättchen ä 7225 qmm geschlagen, d i. eiue Goldfläche vou über 2 qm. Ist das Gold düun, d. i. fertig gefchlagen, so kommt es in die Hände der „Einlegerinnen", welche die Goldblättchen beschneiden und zum Versand iu Büchleiu (ä 25 Blatt) aus Goldseidenpapier einlegeu. Das fertige Blattgold wird von Malern, Vergoldern und Buchbinder» zu verschiedenen Zwecken verwendet, z. B. zum Vergolden mancher Kirchengeräte, zur Anfertigung vou Inschriften auf Grabsteinen, von Firmenaufschriften, Etiketten k. (Nb.! Znm „Vergolden" von Nüsfen für den Weihnachtsbaum wird nicht echtes Gold, sondern „Metall" ^Messinglegiernng^ verwendet.)

7. Das Maingebiet - S. 170

1908 - Schwabach : Schreyer
— 170 — der rauhen Jahreszeit war die ganze Anlage mit Tannen- und Fichtenreisig oder auch mit Stroh sorgsam verwahrt. Das herrliche Bild jedoch, das die in den langgestielteu, fünflappigen Blättern ver- steckten Tranben zur Herbsteszeit boten, hat gewiß jedes Menschen Auge eutzückt. Wer am Hause die Nebe pflegt, will die süßen Traubeu geuießeu. Soll jedoch Wein erzeugt werdeu, so siud größere Au- lageu nötig, wie wir sie oberhalb Schweinfurt, um Würzburg und Klingenberg sahen, Weinberge oder Weingärten genannt. Auf deu vor rauheu Winden geschützten, nach Südeu stark geneigten Hang fallen die Sonnenstrahlen während der Mittagszeit nahezn senk- recht und auch morgens und abeuds vermögen sie die licht- und wärme- liebende Pflanze zu erreiche«. Damit dies um so leichter geschehe, sind die Stöcke in Reihen angepflanzt, deren Entfernung sich nach dein Nebsatz (der betreffeudeu Weiugattuug), aber auch nach dem Bodeu richtet. Dieser muß locker seiu, da die Wurzel tief in die Erde einzudriugeu strebt. Der Wingert sweiugarten, Weinberg) erfordert kräftige Düngung und sorgfältigste Bearbeitung. Das ist eine schwere Aufgabe für den Winzer (Weinzieher, Weinbauer, Weingärtner); er muß den Dung mittels Butten in den Weinberg bringen. Da heißt es oft stundenlang mit schwerer Last auf dem Rücken viele schmale Steinstufen hiuau- und hinabsteigen. So geht es auch, weuu ein Gewitterregen zuweilen die beste Erde mit fortgeuommeu und auf der am Fnße des Berghanges vorüberführenden Straße angeschwemmt hat. Mancher Schweißtropfen wird da vergossen, wenn die Sonne glühend heiß niederbrennt. Viel Mühe muß der Wiuzer im Frühjahre auf das Anbinden der Neben verwenden. Er schlägt Psähle ein und befestigt die des Haltes bedürftigen Nuten. — Im Winter war der graubrauue Nebeustamm mit der abblätternden, zerrissenen Borke durch Erde und Düuger geschützt; die elastischen Nuten hatte man umgebogen und ebenso verwahrt. Währeud sich die am Naude grob gesägten Blätter und die kleinen gelbgrünen, wohlriechenden Blütendöldchen entwickeln, muß immer wieder nachgesehen werden, ob nicht verheerende Insekten, wie Ameisen, Käfer oder gar die Neblaus in den Weinberg eingedrungen sind, oder ob nicht etwa die Pflanzen von einer Krankheit bedroht werdeu. Wenn im September die etwas bereiften, grünen, gelblichen, roten oder fchwarzblancn Beeren den Weinstock zieren, stellen sich für dieselben Liebhaber aus der Vogelwelt eiu, wie Stare, Krammets- vögel und das kecke Spatzenvolk. An Feinden fehlt es also nicht. Inmitten der Weinberge stehen kleine Häuschen für die Wächter, die mit der Flinte diese Eindringlinge bis anfs Blnt verfolgen. Bedenken wir noch, daß eine kalte Frühjahlsnacht oder andauernder Regen die Hoffnung auf eine gnte Ernte vernichten kann, so dürfen wir dem
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